Grundtechnik Sidearmwurf

Der Vorhandwurf - Alternative zum Backhandwurf und Upgrade deines Wurfarsenals

Du willst also etwas über den Sidearmwurf erfahren und hast deshalb diese Seite angeklickt – herzlichen Glückwunsch, du hast den ersten Schritt zum Sidearm getan, denn durch das Erlernen dieses Werkzeuges verleihst du deinem Spiel mit Sicherheit eine ordentliche Steigerung!
Habe keine Angst davor und deinen ersten, vermutlich etwas erbärmlichen Versuchen – ich wage zu behaupten, dass es fast jedem Spieler anfangs so ergangen ist. Das Wichtigste ist, wie sonst auch im Leben: dranbleiben!

Ich meine sogar er ist, wenn man mal in sich geht und seine Zweifel und Bedenken ignoriert, einfacher zu erlernen als der Backhandwurf.
Also vergiss alle Meldungen anderer, sidearmloser Spieler, denn die haben es vermutlich gar nicht oder nur ein paar Mal versucht und dann aufgegeben.

Es gibt nämlich viele Gründe, warum man den Sidearmwurf erlernen sollte. Die beiden wichtigsten:
  • die gespiegelte Flugbahn 
  • der andere Stand und somit eine Alternative in Bedrängnis 

Das müsste also Argument fürs Auseinandersetzen mit dem Sidearmwurf genügen. Es gibt aber noch weitere Gründe:
  • leichter mehr Spin generierbar 
  •  weniger große Streuung, denn man blickt die ganze Zeit in die Richtung, in die man wirft – beim Backhandwurf hingegen zielt man mit dem Körper 
  • man bekommt generell ein besseres Verständnis für den Scheibenflug 
  • Würfe in Bodennähe leichter auszuführen 
  • dein Tomahawk profitiert auch davon 
  •  Gewichtsverlagerung einfacher zu handhaben

Eine Disc, welche man mit seinem normalen Wurfarm, jedoch statt mit der Rückhand mit der Vorhand wirft, verhält sich genauso, als hätte man sie mit dem anderen Arm mit der Rückhand geworfen. Der Sidearmwurf ist allerdings für die meisten Spieler einfacher zu erlernen, als sich das beidhändige Spiel beizubringen.
Die Meisten können mit dem Sidearm mehr Spin generieren. Je schneller der Spieler erkennt, dass er keinen Stein, sondern ein aerodynamisches Fluggerät wirft, kann man sogar von einem schneller zu erreichenden Weitenpotential ausgehen – eben aufgrund des höheren Spins und der Tatsache, dass man beim Sidearmwurf an sich weniger Dinge beachten muss.
Deshalb ist der Sidearm auch leichter zu lernen!

Das einzige Problem ist, dass in unserer Kultur sehr viel Ballsport dominiert und wir generell mehr Erfahrung darin haben, Objekte wie Steine oder andere aerodynamisch inaktive Dinge zu werfen.
Eine Frisbeescheibe fliegt allerdings aufgrund des Luftbettes, das durch sein Profil und der Drehung analog zu einem Flugzeugflügel, auftritt.
Wenn man das einmal weiß und auch dieses Prinzip beim Wurf vor Augen hat, dann hat man schon sehr viel erreicht und das Erlernen der Technik ist ein Kinderspiel. Denn dadurch verhindert man das einzige, womit man beim Sidearmwurf wirklich zu kämpfen hat: OAT (=off axxis torque) oder auf Deutsch: eine Drehung abseits der Bewegunsrichtung.


Die Technik dahinter
Beim Sidearmwurf sind hauptsächlich 2 Dinge wichtig, nämlich
  • die Disc parallel zum Boden und in einer geraden Linie zum Ziel zu beschleuigen, und 
  • den Spin nur mit einem Finger – dem Mittelfinger – zu generieren 
Die Gewichtsverlagerung sollte kein großes Thema sein – denn das haben wir alle schon beim Steinwurf und Ballwurf gelernt. Man muss im Unterschied dazu bei der Disc nur darauf achten, das Handgelenk locker zu lassen und aktiv NICHTS damit zu tun, also das "Anschneiden" wegzulassen.

Die Beine bewegen sich so, wie sie es beim Spazieren und laufen auch tun – nämlich entgegengesetzt zu den Händen. Das bedeutet, wenn du mit der rechten Hand wirfst, dann ist der linke weiter vorne als der rechte Fuß.

Beim Wurf geht man leicht in die Knie.

Der Sidearmwurf hat viele Gemeinsamkeiten mit einem Peitschenhieb, Baseballwurf oder auch von Nagel einschlagen. (Wir erinnern uns: der Backhandwurf hat viele Ähnlichkeiten mit dem Starten eines Rasenmähers)


Der Grip
  • Es gibt 2 Hauptarten – versuche am Besten beide und entscheide später, welcher dir besser zusagt. 
Variante 1

verleiht der Disc viel Stabilität und du spürst besser den Abwurfwinkel.


Variante 2

ermöglicht mehr Druck auf den Rim und somit noch mehr Spin
(man könnte Variante 2 auch als Powergrip des Sidearm bezeichnen)

  • Die Disc rastet hauptsächlich in der Mulde zwischen Daumen und Zeigefinger 

Den Spin generieren
Als Vorübung öffne nun bitte deine Hand. Klatsche nun mit nur einer Hand, indem du deine Finger auf die Handinnenfläche bewegst. Versuche nun, das Ganze nur mit dem Mittelfinger zu machen. Sehr gut, das war´s. Mit nur dieser Bewegung des Mittelfingers generierst du haufenweise Spin.


Der Sidearmwurf zusammengefasst
Basteln wir nun das Gelesene zusammen zu einem Bewegungsmuster – und zwar wie sonst auch beim Disc Golf, ohne gerissenem Kraftaufwand, sondern in einer flüssigen und lockeren Bewegung. Übe deine ersten Würfe langsam und steigere auch nur langsam die Geschwindigkeit – es ist viel wichtiger, ein Gefühl für die gerade Bewegung parallel zum Boden und das Generieren des Spins zu bekommen. Durch zuviel Geschwindigkeit riskierst du nur unnötig OAT.
Als Rechtshänder:
  1. nimm die Disc wie bei Grip beschrieben. 
  2. mache einen Schritt in Wurfrichtung mit dem rechten Fuß 
  3. während der linke Fuß nach vor für den nächsten Schritt geht, hole mit der Wurfhand Schwung von hinten - oder je nach Belieben, auch von oben 
  4. während des nächsten Schrittes gehe leicht in die Knie und ziehe nun parallel zum Boden in einer geraden Linie in Wurfrichtung an deinem Körper vorbei. 
  5. Sobald dein Wurfarm durchgestreckt bzw. kurz davor ist, verleihe der Disc wie oben beschrieben mit dem Mittelfinger Spin. Dazu ist nicht viel Aufwand nötig! 
  6. Die Disc verlässt nun deine Hand. Der Follow Through ist zwar nicht so ausgeprägt wie beim Backhandwurf, dennoch solltest du deinem Körper erlauben, auszuschwingen. 
Im Detail wird dein Handgelenk wie von selbst eine Art Schnalzbewegung, ähnlich einem Peitschenhieb, vollführen.
Stell dir dazu einfach vor, dass du mit einem Hammer einen Nagel in der Wand einschlagen willst, ohne jedoch mit der Faust in die Wand zu schlagen.

Du hast nun die grundsätzliche Technik zum Vorhandwurf gelernt – viel Spaß beim Üben!

Weitere Notizen 
Grundsätzlich können overstable Scheiben besser mit mehr Spin umgehen – dennoch empfehle ich euch das Erlernen des Sidearms mit understablen Scheiben (siehe http://letyour.putterfly.at/p/flick-it-like-pro.html)

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